
Das kleine Schlossgespenst von Schloss Pups
Eine lustige Geschichte über das tollpatschige kleine Schlossgespenst Hugo, das auf Schloss Pups sein Unwesen treibt und dabei lernt, dass auch Gespenster Freunde brauchen.
Eine lustige Geschichte über das tollpatschige kleine Schlossgespenst Hugo, das auf Schloss Pups sein Unwesen treibt und dabei lernt, dass auch Gespenster Freunde brauchen.
Hoch oben auf einem Berg, umgeben von dichten Wäldern, stand das alte Schloss Pups. In diesem Schloss lebte das kleine Gespenst Hugo. Hugo war nicht wie andere Gespenster - er war schneeweiß wie frisch gefallener Schnee, trug eine niedliche blaue Fliege und hatte große, freundliche Augen, die wie Mondlicht schimmerten. Sein durchsichtiger Gespensterkörper war etwas pummelig, was ihn besonders liebenswert machte.
Tagsüber schlief Hugo in seiner gemütlichen Turmkammer unter dem Dach, aber sobald die Sonne unterging, wurde er putzmunter. Dann schwebte er durch die alten Gemäuer und übte sich im Gespenstersein - was ihm allerdings nicht immer so richtig gelingen wollte.
Anstatt furchteinflößend 'Buuuuuh!' zu rufen, klang Hugo eher wie ein niesendes Kätzchen: 'Hatschi!'. Und wenn er versuchte, mit Ketten zu rasseln, verhedderte er sich meistens darin wie in einem Springseil. Das war ihm sehr peinlich, besonders weil die Eulen auf dem Dachboden dann immer kicherten.
Eines Abends beschloss Hugo, dass er ein richtig gruseliges Gespenst werden wollte. Er übte vor dem großen Schlossspiegel seine furchteinflößendsten Gesichter. Doch egal wie sehr er sich bemühte, er sah einfach nur niedlich aus. 'Oh je', seufzte Hugo, 'ich bin wohl das ungruseligste Gespenst der Welt.'
Da hörte er plötzlich ein Geräusch aus dem Schlosshof. Vorsichtig schwebte Hugo zum Fenster und lugte hinaus. Unten stand ein kleines Mädchen mit roten Zöpfen und einer Taschenlampe. Sie hatte sich bei einer Nachtwanderung verlaufen.
Hugo wollte ihr eigentlich einen Schrecken einjagen, aber als er sah, wie ängstlich sie aussah, beschloss er stattdessen, ihr zu helfen. Er schwebte hinunter und sagte freundlich: 'Hallo, ich bin Hugo. Keine Angst, ich bin zwar ein Gespenst, aber ein sehr nettes!' Das Mädchen, das Lisa hieß, erschrak zuerst ein bisschen, aber Hugos freundliches Lächeln beruhigte sie schnell.
Lisa fand Hugo so lustig und liebenswert, dass sie sich bald prächtig mit ihm anfreundete. Gemeinsam erkundeten sie das Schloss, und Hugo zeigte ihr alle seine Lieblingsplätze: die Küche, wo er nachts manchmal Pfannkuchen für sich backte (auch wenn sie durch ihn hindurchfielen), den Rittersaal mit den alten Rüstungen, und den Turm mit der besten Aussicht über den Wald.
Als Lisa müde wurde, brachte Hugo sie sicher nach Hause. 'Kommst du mich mal besuchen?', fragte Lisa hoffnungsvoll. Hugo strahlte vor Freude - endlich hatte er eine richtige Freundin gefunden!
Von diesem Tag an war Hugo das glücklichste Schlossgespenst weit und breit. Er verstand endlich, dass er gar nicht gruselig sein musste - es war viel schöner, freundlich und hilfsbereit zu sein. Lisa besuchte ihn oft auf Schloss Pups, und gemeinsam erlebten sie viele lustige Abenteuer.
Die anderen Gespenster aus der Umgebung schüttelten zwar manchmal ihre durchsichtigen Köpfe über das kleine Gespenst, das nicht spuken wollte. Aber Hugo störte das nicht mehr. Er hatte gelernt, dass jeder so sein durfte, wie er war - auch ein Gespenst mit blauer Fliege, das lieber lachte als spukte.
Und wenn ihr nachts einmal an Schloss Pups vorbeikommt und ein fröhliches Kichern hört, dann sind das bestimmt Hugo und Lisa, die wieder einmal zusammen Unsinn machen.
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